Gerade ist der EC Bad Tölz als einer von nur drei Oberligisten vom Deutschen Eishockey Bund mit fünf Sternen für exzellente Nachwuchsarbeit ausgezeichnet worden. Eine der Maßnahmen, mit denen der ECT dabei kräftig punktet, ist der „Girl’s day“, der sich auch heuer wieder regen Zuspruchs erfreute. Wie Mit-Organisatorin Evi Gröbmair berichtet, folgten etwa 40 junge Damen der Einladung aufs Eis der Tölzer Arena und hatten unübersehbar Spaß dabei. Galionsfigur der Aktion ist Viona Harrer. Die Ex-Nationalspielerin und Olympiateilnehmerin gibt dabei keineswegs nur ihren prominenten Namen her, sondern legt selbst kräftig Hand an – vorher bei der Organisation, und während der Aktion als Trainerin auf dem Eis: „Wir wollen zeigen, dass Eishockey Spaß macht, dass es mehr um Technik und Koordination und nicht um Kraft geht – und dass es ein sehr guter Sport für Frauen ist.“
Evi Gröbmair, Mannschaftsleiterin der ECT-Frauenmannschaft, hofft auf Nachwuchs für ihr munteres Team, bei dem es fast ausschließlich um den Spaß geht – aber eben nicht nur: „Unser Torverhältnis ist gegenüber der Vorsaison erheblich besser geworden, und wir haben auch schon ein Spiel gewonnen.“ Ziel für die nächste Saison: „Wir wollen nicht mehr Letzter werden.“ Ihren Teil hat Evi Gröbmair dazu beigetragen: „Tochter Lena stürmt fürs ECT-Frauenteam, ihre Freundin Lisa steht im Tor. Und beide sind übrigens durch den Girl’s Day vor zwei Jahren zum Eishockey gekommen. Damit so eine Aktion funktioniert, bedarf es vieler helfender Hände: Zu nennen sind da etwa Trainer Fabian Lücke, Monika Fischer, Kapitänin Janina Fuchs, Ex-Nationalspielerin Monika Bittner oder die aktuellen U18-Auswahlspielerinnen Sarah Kubiczek und Franziska Klinger. Und nicht zuletzt den Unterstützern von www.oberland.la, die in einer „Nacht- und Nebel-Aktion“ (Gröbmair) noch ein paar hundert Flyer gedruckt haben. Stellt sich die Frage, ob ein Termin zum Ende der Eiszeit für die Nachwuchswerbung nicht eher ungünstig ist? Die Mannschaftsführerin lächelt: „Nach der Saison ist vor der Saison. Wir fangen im Juni schon wieder mit dem Sommertraining an.“
An der Ausrüstung lässt sich gut ablesen, ob die Mädchen schon Kontakt mit dem Eishockey hatten. Einige tragen Fahrrad- oder Skihelm, die Bewegungen wirken etwas ungelenk. Andere haben Eishockeyhelm, Gittermaske und Schienbeinschoner und lassen praktische Erfahrung erkennen. „Und jetzt Schuss aufs Tor“, hallt der Ruf von Viona Harrer übers Eis. Als ob das so einfach wäre, den Puck mit einem krummen Stock zu treffen und dann auch noch zu platzieren. Viona Harrer macht es vor, wieder und wieder und zeigt, wie man beim Laufen übersetzen muss, um eine Kurve hinzukriegen. Im ECT-Damenteam übrigens wird man die Ex-Nationaltorfrau so bald wohl nicht sehen. Noch spielt die 30-Jährige für den ESC Planegg in der Bundesliga – als Verteidigerin. Ein Comeback beim ECT – natürlich im Frauenteam – sei jedoch keineswegs ausgeschlossen, „aber nicht als Torwart. Das Kapitel ist endgültig vorbei.”
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