Eine der größten Legenden des Tölzer Eissports ist am Donnerstag von uns gegangen. Mike Daski, unter anderem Trainer der Meistermannschaft 1966, ist im Alter von 92 Jahren verstorben. Unser Gedanken sind bei Familie und Freunden. Die gesamte Löwenfamilie steht Euch bei! Selbstverständlich wird es vor dem heutigen Spiel auch eine Schweigeminute zu Ehren Daskis geben.
Mike Daski wurde 1929 im kanadischen Winnipeg geboren und schrieb in der Folge ein Lebenswerk, das seinesgleichen sucht. In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen spielte er zwischen dem 10. und 18. Lebensjahr selbst nur zwei Jahre Eishockey. “Meistens habe ich nur sonntags mit einer Kirchenmannschaft gespielt. Ich war zwar einer der besten Spieler, aber wahrscheinlich hat der Trainer mein Gesicht nicht gern gehabt oder etwas gegen meinen Namen ukrainischer Herkunft”, wird Daski in der ECT-Chronik “Tölzer Buam” zitiert. Ohne seine Eltern darüber zu informieren fand Daski zwei viel zu große Schlittschuhe im Abfall, mit denen er die ersten Schritte auf kanadischem Eis ging. Doch nicht nur im Eishockey, auch im Basketball, Baseball, Fußball und American Football machte sich der sportliche Jugendliche einen Namen. Seine Mutter habe etwas gegen Sport gehabt, erklärte Daski. “Erst kommt die Gesundheit und dann kommt die Schule. Für Sport ist keinen Platz!” Daski sah das anders – zum Glück, denn nicht nur der Eissport in Bad Tölz profitierte maßgeblich vom Eishockey-Mastermind. Mit den Mailand Devils formte Spielertrainer Daski die beste Mannschaft Europas. Das italienische Team gewann 47 von 48 Spielen, unter anderem auch gegen die schwedische und finnische Nationalmannschaft. Die einzige Niederlage gab es in Stockholm – bei minus 30 Grad.
1955 kam der Kanadier dann nach Bad Tölz. ebenfalls zunächst für zwei Jahre als Spieltrainer, später dann für insgesamt 13 weitere Jahre als Coach der ersten Mannschaft. “Zruuuuck”, das erste deutsche Wort, das Daski lernte und das “Obstkistentraining” sind nur zwei der Begriffe, die in Bad Tölz immer mit seinem Namen in Verbindung bleiben werden. Die spezielle Trainingsmethode entstand, als Daski mit Obstkisten einen Geschicklichkeits-Parcours aufbaute. “Die Tölzer Spieler waren damals nicht so gut in puncto Passtechnik und Lauftechnik”, erklärte Daski. “So habe ich überlegt, was ich schnell machen kann, um im Training Kondition und Spielaufbau zu kombinieren.” Das zahlte sich aus, denn der größte Wurf gelang ihm wenig später mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft 1966. Auf Händen wurde er getragen, der sympathische Kanadier. Mit Recht, denn Mike Daski ist und bleibt eine der größten Persönlichkeiten des Tölzer Eisclubs. Das bestätigte auch, dass er sich im gehobenen Alter von 2003-2010 noch als Nachwuchstrainer in Bad Tölz engagierte – bis zum Alter von 81 Jahren.
Nun, elf Jahre später müssen wir Abschieden nehmen von einem Mentor, einer Vaterfigur, einem Freund und einer echten Legende des Eissports. Ruhe in Frieden, “Mister Eishockey”!