
Viel unterschiedlicher könnten die Gegner der Tölzer Löwen am kommenden Wochenende kaum sein. Während am Freitag der Spitzenreiter aus Bietigheim auf die Buam wartet, kommt am Sonntag das Schlusslicht aus Bayreuth nach Bad Tölz. Ein hochinteressantes Programm, mit Chancen in beiden Spielen.
Freitag: Bietigheim Steelers vs. Tölzer Löwen (Spielbeginn: 19:30 Uhr)
Einsam ihre Kreise ziehen die Bietigheim Steelers an der Tabellenspitze. Der Vorsprung auf den Zweitplatzierten aus Frankfurt beträgt schon neun Punkte. Gerade zuhause sind die Ellentaler eine nahezu unbezwingbare Macht. In 16 Heimspielen gab es bisher erst eine einzige Niederlage – und auch die nur nach Verlängerung. Nah an der Überraschung waren aber auch die Löwen, als sie das erste Mal bei den Steelers zu Gast waren. Denkbar knapp verlor man mit 3:4 in der EgeTransArena. Über zwei Drittel waren die Isarwinkler mindestens ebenbürtig, erst im Schlussdrittel spielten die Bietigheimer ihre individuelle Klasse gnadenlos aus.
Das offensive Kontingentspieler-Trio mit Tyler McNeely, Shawn Weller und Matt McKnight belegt die Plätze zwei, drei und vier in der ligaweiten Scoringliste. Zusammen haben sie in 32 Spielen schon 145 Punkte gesammelt – ein unglaublicher Wert. Wenig überraschend sind die Steelers mit diesem Wert auch die statistisch zweitbeste Mannschaft der Liga. Auch in der Defensive, die mit Adam Borzecki und Max Prommersberger auch mit zwei Ex-Tölzern gespickt ist, steht der zweitbeste Wert der Konkurrenz. Im Tor teilen sich Ilya Sharipov und Sinisa Martinovic die Spielzeit.
Sonntag: Tölzer Löwen vs. Bayreuth Tigers (Spielbeginn: 18:00 Uhr)
Von den nackten Zahlen her ist das Raubkatzen-Duell das Spiel der beiden schwächsten Teams der DEL 2. Die schlechteste Defensive spielt gegen die ungefährlichste Offensive. Doch beide Mannschaften haben schon gezeigt, dass sie durchaus attraktives Eishockey spielen können.
Die Bayreuth Tigers sind in letzter Zeit von einer Verletzungsmisere heimgesucht worden. Sie sind nicht allzu schlecht in die Saison gekommen, erst seit einigen Wochen ist der Wurm drin. Seit sage und schreibe 15 Spielen warten die Franken auf einen Sieg in der regulären Spielzeit. Den letzten gab es Mitte November in Bad Nauheim.
Die Verantwortlichen der Tigers haben auf die Verletzungsprobleme aber bereits reagiert und in letzter Zeit einige neue Spieler vorgestellt. Die neueste Errungenschaft ist Martins Raitums. Ein lettischer Goalie, der den kurzzeitig verletzten Stammtorhüter Tomas Vosvrda vertreten sollte. Die beiden ersten Spiele gingen in die Hose: Neun Gegentore. Vosvrda ist mittlerweile wieder zurück, musste aber in den letzten beiden Spielen ebenfalls neun Gegentreffer hinnehmen. Auch außerhalb der Torräume wurde in Bayreuth nachgebessert. Eric Chouinard kam für den Sturm. In seinem ersten Spiel gelangen dem Kanadier direkt drei Tore. Seitdem ist allerdings kein Treffer dazugekommen.
Auch aus Bad Tölz kam Verstärkung für Bayreuth. Timo Gams (Zwei Punkte in vier Spielen) und Constantin Ontl wechselten das Trikot. Letzterer wird aber wohl wegen einer Verletzung ausfallen.
Es ist ein 6-Punkte-Spiel für beide Teams. Jede der beiden Mannschaften hat ihre eigenen Baustellen, so verschieden sie auch sein möchten.
Fazit:
Es ist vielleicht das dickste Brett der bisherigen Saison, das die Löwen am Freitag zu bohren haben. Doch nach dem erfolgreichen Auftakt in 2018 ist den Buam auch beim Spitzenreiter etwas zuzutrauen. Am Sonntag gehen die Buam dann wohl eine der wenigen Male als Favorit in ein Spiel. Eine neue Situation für den Aufsteiger.