
Es war der schwächste Auftritt der Tölzer Löwen in der bisherigen Saison. Gegen den Aufsteiger aus Selb lag man bereits nach 17 Minuten mit 0:3 zurück, auch nach zwei Drittel stand ein deutlicher 2:5-Rückstand. Erst im Schlussdrittel bliesen die Buam zum Angriff – doch die Wölfe brachte den Sieg über die Zeit.
Das Auftaktdrittel war aus Löwensicht eine Katastrophe. Nach 121 Sekunden traf Robert Hechtl erstmals, nachdem Löwengoalie Marco Wölfl der Schuss von Lanny Gare durchgerutscht war. In der Folge die Löwen mit drei Strafen, die letzte wurde durch das 0:2 in Person von Feodor Boiarchinov bestraft. Routinier Richie Gelke war es dann, der in Minute 18 zum 0:3 einschob. Er wurde von der Defensive sträflich allein gelassen, nachdem Wölfl den ersten Versuch von Aquin gut parierte. “Ich bin seit drei Jahren hier und das war das schlechteste erste Drittel, das wir seitdem gespielt haben. “Enttäuscht” drückt es gar nicht aus”, ärgerte sich Kevin Gaudet, dass seine Buam ihm kein besseres Geburtstagsgeschenk servierten.
Verlassen konnten sich die Löwen einzig auf ihr Powerplay. Drei von vier Treffer fielen in Überzahl, so auch der erste durch Lukas Vantuch, der von Tyler McNeely im Slot schön freigespielt wurde. In der Folge verloren die Schwarz-Gelben ihre Ordnung aber erneut. Gerade in der Defensivarbeit war es über weite Strecken ein erschreckender Auftritt. Steven Deeg und erneut Richie Gelke erhöhten auf 1:5. Löwencoach Gaudet habe seine Mannschaft die ganze Woche über gewarnt, den Aufsteiger nicht zu leicht zu nehmen: “Wir hätten bereit sein müssen, aber wir haben dumme Fehler gemacht und das wurde bestraft.” So musste erneut ein Überzahl her, das von Tyler McNeely nach nur vier Sekunden genutzt wurde. Er fälschte einen Schuss von Ian Brady unhaltbar für den starken Goalie Evan Wenninger ab.
Brady leitete auch das dritte Löwentor ein. Im Schlussdrittel zeigten die Löwen, was sie spielen können. Lubor Dibelka traf nach fünf Minuten zum 3:5, Ian Brady in Überzahl zwei Minuten später zum direkten Anschlusstreffer. Die Buam jetzt deutlich überlegen, im letzten Abschnitt mit 17:2-Schüssen. Doch die Wölfe verteidigten über weite Strecken clever, so waren echte Großchancen rar. In der Schlussminute dann Pascal Aquin mit der Entscheidung ins leere Gehäuse.
“Wir hätten einen Punkt verdient gehabt, aber die Eishockeygötter belohnen niemanden, der im ersten Drittel mit null Einsatz spielt”, fasste Gaudet zusammen. Für ihn und seine Buam gilt es nun zurückzuschlagen. Morgen gibt’s ab 17 Uhr die Chance dazu: Beim Auswärtsspiel in Dresden.