
Die Eispiraten Crimmitschau waren lange eine Art Angstgegner für die Tölzer Löwen. Die Negativserie von sechs Niederlagen in Folge seit dem Wiederaufstieg wurde im vergangenen direkten Duell durchbrochen. Mit 3:2 setzten sich die “Buam” damals unter Markus Berwanger durch. Am heutigen Dienstag wird Scott Beattie sein Debüt in der DEL 2 geben. Angesprochen auf Sorgen bezüglich des vollen Kalenders und der möglicherweise fehlenden Frische stellte der Italo-Kanadier klar: “Ich mache mir immer Sorgen, aber ich werde niemals panisch”.
Diese Einstellung können die Löwen gut gebrauchen. Der erste Tag begann für den neuen Coach in den frühen Morgenstunden. Die Arena verließ Beattie am Montag erst spätabends. Für die Löwen startete der Tag um kurz nach 17 Uhr mit der ersten Besprechung unter Beattie. „Ich habe ihnen ein Team-Building-Video gezeigt. Wir haben darüber gesprochen, wie wir die Dinge zusammen angehen”, der Löwentrainer betonte besonders das “zusammen”: “Wir haben über die Hierarchie, die es bei mir nicht gibt, gesprochen. Ich bin mit ihnen auf einem Level. Es ist nicht: Ich gegen sie oder ich und dann sie. Es ist: Wir zusammen. Das ist meine Philosophie”. Die Spieler hingen zumindest beim nachfolgenden Training direkt an den Lippen des neuen Übungsleiters. Es war ein sehr schnelles, intensives und enorm kommunikatives Training. Den Tölzer Löwen ist kurz vor dem letzten Saisonviertel bewusst, dass diese Woche vorentscheidend sein kann.
Die Eispiraten Crimmitschau sind derzeit Elfter der DEL 2. Sie rangieren damit vier Punkte vor den “Buam”. Allein das unterstreicht die Bedeutung der Partie. Scott Beattie sei eine Gegneranalyse im Vorfeld der Partie sehr wichtig. Dabei wird dem Übungsleiter auch aufgefallen sein, dass die Sachsen sich in einem kleinen Formtief befinden. Nur eine der letzten sechs Partien wurde gewonnen. Das große Problem ist dabei die Defensive. 159 Gegentore sind die zweitmeisten der Konkurrenz. Weder Brett Kilar, noch Sebastian Albrecht haben in der Rubrik “Fangquote” die 90%-Marke überschritten. Umso wichtiger ist es für die “Buam” die Offensive der Eispiraten in Schach zu halten. Gerade deshalb gilt Beatties Motto: “Unsere Mentalität bei jedem Wechsel sollte sein: Ich werde kein Gegentor bekommen. Dann kommt die Offensive von selbst”.