Lange Zeit sah es gut aus, mal wieder die vollen drei Punkte auf heimischem Eis zu behalten, doch zwei schnelle Gegentore und aufopferungsvoll kämpfende Alligators machten dem Happy-End einen Strich durch die Rechnung. Endstand war 4:5 (2:1, 2:2, 0:2) zu Gunsten der Höchstädter.
Die 831 Zuschauer sahen einen guten Beginn der Buam, die nach 11 Minuten mit der ersten richtig gefährlichen Chance in Führung gehen konnten. Es war wieder einmal die Paradereihe, die für den Erfolg sorgte. Huard zu Ward zu Nirschl, Letzterer tippte den Pass durch die Beine von Torhüter Justin Spiewok hinein. Der Ausgleich fiel, als Josef Hölzl einen strammen Schuss von Eetu-Ville Arkiomaa nicht festmachen konnte. Die Scheibe trudelte durch die Hosenträger, Niklas Hörmann erwischte die stehende Scheibe nicht richtig und Klavs Planics konnte den Puck über die Linie drücken (14.). Eine Minute später wäre das Ganze fast nochmal genau so passiert, diesmal erwischte Hörmann das Hartgummi aber und Chistoph Fischhaber blockte den Nachschuss. In der letzten Minute des ersten Drittels gelang den Löwen noch das Tor zur 2:1 Führung. Anton Engel umkurvte das Tor, legte zurück auf den von der Auswechselbank heranstürmenden Felix Ribarik, der die Scheibe direkt abnahm. Auf dem Weg fälschte Kapitän Philipp Schlager noch leicht ab, so dass es für Spiewok unmöglich war, das Tor zu verhindern.
Auch das zweite Drittel nahm erst gegen Spielmitte Fahrt auf. Timo Sticha traf nach einem Solo nur den linken Pfosten. Etwas später agierten die Löwen mit zwei Mann mehr auf dem Eis, nachdem die Schiedsrichter zuerst Anton Seewald und 30 Sekunden später Dimitrij Litesov auf die Strafbank schickten. Nach schön anzusehendem Passspiel hämmerte Dillon Eichstadt die Scheibe unter die Latte, sodass sogar die Flasche des Torhüters durch die Luft flog. Das 4:1 durch Nick Huard bekam er praktisch auf dem Silbertablett serviert, nachdem er einen Befreiungsversuch der Alligators direkt auf die Kelle bekam und einen Verteidiger als Screen benutzte. Spiewok, dem offensichtlich die Sicht versperrt war, hier ohne Chance. Zwei Minuten vor Ende hätte Alex Fichtner schon so etwas wie die Vorentscheidung herbeiführen können, zielte aber einen Tick zu hoch und traf nur den Querbalken, von wo aus die Scheibe ins Fangnetz flog. Die Alligators, die keineswegs zurücksteckten, kamen noch vor der Drittelpause wieder heran. Jari Neugebauer war am Ende eines schnellen Gegenstoßes der Torschütze für seine Farben (40.). Und fünf Sekunden vor Drittelende kam es noch dicker für die Löwen. Bei gegen die Buam angezeigter Strafe drückten die Aischstädter noch einmal kräftig aufs Gas und es gelang ihnen tatsächlich noch das Tor. Anton Seewald nutze den numerischen Vorteil und lief sich im Slot frei, und konnte so ungehindert einen Pass von Neugebauer reintippen.
Im letzten Drittel hatten die Buam praktisch die Seuche am Schläger. Besonders im Pech war Niklas Hörmann, der beim Ausgleich durch Dominik Zbaranski die Scheibe unfreiwillig abfälschte (45.) und beim Führungstreffer durch Martin Kokes (51.) regelrecht abgeschossen wurde. Die Scheibe prallte hier von seiner Hose unhaltbar für Hölzl ins Tor. Alle weiteren Bemühungen der Tölzer, noch ein Tor zu schießen konnten nicht von Erfolg gekrönt werden. Mit einem letzten geblockten Schuss von Sören Sturm war die Niederlage besiegelt. Auch Ryan Foster ist sich bewusst: ” Es war nicht das erste Mal, dass wir zwei oder drei Tore Vorsprung aus der Hand gegeben haben.” Die Baustelle sieht er hauptsächlich in den Köpfen der Spieler: “Wir müssen mental stärker sein und wieder einfaches Eishockey spielen.”
Die Gelegenheit, das zu zeigen haben die Buam am Freitag, 20 Uhr, im Grafinger Eisstadion. Die Chance auf Wiedergutmachung auf heimischem Eis gibt es am Sonntag, 17 Uhr gegen die Passau Black Hawks. Tickets gibt es hier.
Und noch eine Mitteilung bezüglich des Stadionsprechers:
Dino Garrasi bleibt Stadionsprecher der Tölzer Löwen! Die Tölzer Löwen und Dino Garrasi haben sich in einem gemeinsamen Gespräch ausgetauscht und sind übereingekommen, dass es sich um beidseitige Missverständnisse über die Handhabung im Falle eines Ausfalls gehandelt hat. Garrasi wird sich weiterhin mit Basti Giglberger die Spiele aufteilen.