Sie schießen keine Tore, zeigen keine spektakulären Paraden und fahren keine Checks. Und doch sind sie für den Ablauf eines Eishockeyspiels sicher nicht weniger wichtig als Spieler oder Schiedsrichter: Die Betreuer. Im Falle der Tölzer Löwen sind dies Ernst „Opa“ Frech und sein Sohn André , den jeder nur „Hacky“ nennt. Zum Glück bleibt dieses bewährte Duo den Tölzer Buam eine weitere Saison erhalten – mindestens.
Vom vielfältigen Aufgabenbereich der Frechs haben Außenstehende überhaupt keinen Begriff. Sie sehen allenfalls, dass einer der Betreuer den Spielern mal eine Trinkflasche, einen Schläger oder ein Handtuch reicht. Doch der Hauptteil der Tätigkeit vollzieht sich im Verborgenen. Wenn die Spieler die Kabine betreten, dann ist der Großteil der Arbeit bereits erledigt. Hacky Frech, der „Equipment-Manager“, und Opa Frech, so etwas wie die Mutter der Kompanie, haben dann längst dafür gesorgt, dass Schläger, Trikots und alle anderen Ausrüstungsgegenstände in ausreichender Zahl vorhanden sind, dass der offizielle Spielbericht ausgefüllt ist und sämtliche Schlittschuhe geschliffen sind. Dann gilt es, Busfahrten zu Auswärtsspielen zu organisieren, die Verpflegung sicherzustellen und sich bisweilen auch um Quartiere zu kümmern. Die Betreuer sind bei jedem Training dabei und bei den Spielen sowieso. Sie sind die Ersten, die kommen, und die Letzten, die heimgehen. Was bisweilen erst in den frühen Morgenstunden ist. Zum Beispiel, wenn das Team von einer langen Auswärtsfahrt zurückkehrt. Spieler und Trainer trollen sich, die Betreuer hingegen werfen die Trikots in die Waschmaschine und bereiten das nächste Spiel oder Training vor. Opa Frech, der vor 32 Jahren eher zufällig in diesen Job hineingerutscht ist, verfügt außerdem über hervorragende Fähigkeiten als Koch und beweist dies jeweils donnerstags, wenn das Team gemeinsam in der Kabine Pasta oder Chili con carne verspeist, ach was: verschlingt. Und ganz nebenbei sind die Betreuer auch mal Ratgeber oder Tröster. Auf die Uhr schauen darf man dabei nicht. Seinen monatlichen Zeitaufwand beziffert Hacky Frech mit „bis zu 200 Stunden“. Unfassbar, wenn man bedenkt, dass der Mann auch noch einen Hauptberuf und Familie hat. Opa Frech ist sicher nicht weniger engagiert, so dass die Berufsbezeichnung „Rentner“ alles andere als zutreffend ist. Und warum das alles? Ernst Frech bringt’s auf den Punkt: „Erstens macht es Spaß, und zweitens bleibt man beim Umgang mit den jungen Leuten selber jung.“