
Der Eishockeysport ist einer mit vielen Aberglauben. Deswegen beginnen wir diesen Spielbericht direkt einmal mit einem solchen. Seit die Tölzer Löwen in der RSS-Arena mit Weihnachtstrikots spielen, sind sie ungeschlagen. Auch im dritten Spiel mit diesen Dressen gab es einen Erfolg: 8:5 gegen Freiburg.
Heimspiel-Untypisch waren es dieses Mal die Löwen, die sich eine Führung herausspielten. Lubor Dibelka – mit dem ersten seiner drei Treffer – und Maxi Leitner in Form eines wunderbaren Solos schossen ein 2:0 heraus. Zuvor vergab Beppi Eberhardt bereits eine gute Chance. Es war ein starker Auftakt in die Partie. Beide Teams standen sich erst vor einer Woche gegenüber, da gewannen die Buam sensationell mit 7:4, auch im ersten Hauptrunden-Duell der laufenden Saison schossen die Löwen sieben Tore. Die Offensive findet also für gewöhnlich Wege gegen die Breisgauer zu treffen, in der Abwehr aber gestern Schwächen zu erkennen. “Wenn du fünf Tore schießt auswärts, dann solltest du das Spiel auch gewinnen. Das ist uns heute nicht gelungen und äußerst ärgerlich”, so Gäste-Coach Robert Hoffmann. In eine ähnliche Kategorie des Ärgernisses fiel aus Löwensicht, dass sich Tyler McNeely bereits im ersten Wechsel mit Problemen am Unterkörper aus der Partie nehmen musste. Erste Diagnose: ungefähr eine Woche Ausfallzeit. Im Weihnachtsrythmus ist das drei Spielen gleichzusetzen. Im Schlussdrittel musste dann auch Bohac vorzeitig unter die Dusche, bei ihm sieht es nach einer länger andauernden Verletzung aus.
Nach der Löwen-Führung fand Freiburg einen Weg zurück ins Spiel. Scott Allen vergab noch, aber Jordan George traf per Abpraller zum Anschluss. Drei Minuten vor Ende des ersten Drittels war es dann Scharfschütze Allen, der von der Bandenecke aus Hertel auf dem falschen Fuß erwischte. Für die Löwen steht derzeit aber ein großes Plus auf der Habenseite: eine hervorragende Chancenverwertung. So brauchten die Buam im Mitteldrittel für vier Tore nur acht Schüsse. Den Anfang machte Ian Brady erneut in Überzahl mit einem von Tom Horschel verdeckten Schuss ins Kreuzeck. Und auch der Ausgleich von Tyson McLellan hielt nicht lange. Auf wunderbare Vorlage von Philipp Schlager traf erneut Dibelka zum 4:3. Vor dem dritten Treffer des Routiniers durfte Nico Kolb die Scheibe nach Spiros Schuss an die Unterlatte noch über die Linie drücken. Das Spiel schien mit dem 6:3 praktisch gelaufen, erneut McLellan brachte aber nochmal Spannung rein.
Doch am zweiten Weihnachtsfeiertag hatte Bad Tölz immer die richtige Antwort parat. Noch in Unterzahl fuhren Spiro und Eberhardt einen Konter. Gerade als Schlager aus der Kühlbox kam, traf Letzterer zum 7:4. Pageaus Treffer für die Gäste und Spiros Empty-Netter waren nur noch fürs Statistikbrett und sorgten für Déjà-vus bei Fans und Kevin Gaudet: “Ich kann nur das Wort “Stolz” nutzen. Ich weiß, dass ich das Wort oft benutzt habe in den letzten vier Spielen, aber stolzer kann ich nicht sein.”
Ein schöner Sieg für Mike Daski.
Weiter geht´s für die Buam bereits morgen in Kassel. Das letzte Spiel in Weihnachtstrikots findet dann am Donnerstag zuhause gegen die Dresdner Eislöwen statt.
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Ruhe in Frieden, Mike Daski!