
Im Eishockey kann viel passieren. Dass ein Team einen 2:7-Rückstand im Schlussdrittel aufholt, scheint aber schier unmöglich. Doch die Tölzer Löwen schienen das Unmögliche gestern möglich zu machen. Es fehlten ein paar Zentimeter bei Max Frenchs Lattenschuss, sonst hätten es die Buam tatsächlich in der Schlussminute noch zum Ausgleich geschafft. So blieb es beim 7:6-Auswärtssieg für die Heilbronner Falken.
Beide Trainer waren nach dem Spiel zum Scherzen aufgelegt. Kevin Gaudet und Bill Stewart kennen sich lange. “Ich habe mich gefreut, dass Bill wieder in der Liga ist – allein wegen seiner Pressekonferenzen”, so Gaudet, der mit dem Auftritt seines Teams im Schlussdrittel natürlich höchst zufrieden war. Stewart sprach davon, dass er froh sei, dass er zum Schluss des Spiels keinen Herzinfarkt davon getragen habe. Sein Team war in den ersten 40 Minuten weitestgehend spielbestimmend. In der ersten Spielhälfte lag das vor allem an zu vielen Strafen gegen die Löwen. Tosto, Ott und Schlager besetzten die Kühlbox. Alle drei Situationen wurden von den Falken zu Toren genutzt. Justin Kirsch, Dylan Wruck und Corey Mapes versenkten die Pucks hinter Maxi Franzreb, der nicht seinen besten Tag der Saison erwischte. Zwischenzeitlich für die Löwen Max French (in Unterzahl) und Lubor Dibelka erfolgreich.
Im Mitteldrittel dann die Falken klar spielbestimmend – und mit brutaler Effizienz. Erneut Dylan Wruck und dann Davis Koch beendeten den Arbeitstag von Maxi Franzreb. Back-Up Henrik Huwer übernahm und musste direkt den ersten, sehr platzierten, Schuss von Yannik Valenti passieren lassen. Aaron Reisz Abfälscher setzte dem Falken-Drittel in der Schlussminute die Krone auf. Doch Bad Tölz schlug zurück. Die Buam ließen sich nicht von dem 0:5-Spielabschnitt beeindrucken und kamen früh im Schlussdrittel durch Max French zum 3:7. In diesen 20 Minuten die Löwen mit einfacherem Eishockey, das zum Erfolg führte. Tyler McNeely fälschte einen Blueliner von Manuel Edfelder noch entscheidend ab und auch Marco Pfleger kam nach einem Schuss von der blauen Linie recht einfach zum Abstauber vor Florian Mnich. Auf einmal stand es nur noch 5:7 und es waren noch 15 Minuten auf der Uhr. Doch Heilbronn kämpfte mit allem, was sie haben. So konnte Max Frenchs Treffer nach Hinzunahme des Videobeweises 66 Sekunden vor Schluss noch bestätigt werden, doch dabei blieb es. Der letzte Versuch des Kanadiers landete am Querbalken – wenige Sekunden vor der Schlusssirene.
Ein Spiel, das allen Fans noch lange in Erinnerung bleiben wird. Die Löwen Punkteserie von acht Spielen in Serie ist damit durchbrochen. Am Freitag kann in Bad Nauheim eine neue gestartet werden.