Jakob Oberhöller zu Gast bei “Schwarz & Gelb” – der Bozener Nachwuchsverteidiger im Interview

Florian von Guttenberg nimmt Euch mit hinter die Kulissen beim Eishockeyclub aus dem bayrischen Alpenvorland. Mit immer wechselnden Gästen aus den Reihen des Traditionsclubs schaut der Pressesprecher gemeinsam auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Tölzer Löwen. Aus Bozen (Südtirol) kommt der heutige Gast, Jakob Oberhöller. Neben dem italienischen Pass besitzt der 19-jährige Verteidiger seit letzter Woche auch den deutschen, was ihn für die Löwen noch wertvoller macht.

Der „Jockl“, wie er in seiner Heimat genannt wird, hat die Verteidigerrolle von seinem Vater geerbt. Mit dem Eishockey angefangen hat er in Sterzing und Brixen, durch ein Tryout kam er zu den Löwen. „Felix Lintner, ein Freund von mir, hat damals in Bad Tölz gespielt und mich auf das Tryout aufmerksam gemacht. Ab der U15 ist Eishockey in Deutschland schon recht professionell mit den ganzen Ligen und der Organisation dahinter.“ In seiner Gastfamilie hatte er mit den Brüdern Justi und Mateu Späth, sowie Henry Sihling gleich passende Mitbewohner, die ihm das Leben in Bad Tölz vereinfachten. „In der Schule habe ich mir am Anfang bei den Sprachen schon schwergetan. Deutsch war nicht meine Stärke, Englisch sowieso nicht. Vom Dialekt und italienisch zu einer ganz neuen Muttersprache ist nicht leicht. So bin ich aber dann durch die Hilfe meiner Gastfamilie ganz gut zurechtgekommen“, erzählt Oberhöller.

Für die Löwen besetzte er im letzten Jahr noch die dritte Kontingentstelle neben Klemen Pretnar und Topi Piipponen. „Das war schon ein enormer Vertrauensvorschuss, den ich da bekommen habe. Es freut mich, dass mir die Chance gewährt wurde und ich denke der Einstand hätte kaum besser laufen können“, schmunzelt der Bozener. Im Spiel gegen Füssen traf er in seinem dritten Wechsel als Profi aus der Distanz mit einem saftigen Handgelenkschuss in den Winkel – Traumtor. „Das war überragend. Mir wurde der Puck zugespielt und dann bin ich einfach drauflosgelaufen und hab geschossen. Das der so einschlägt war super. Den Puck haben sie mir leider geklaut, aber das Gefühl in diesem Moment ist noch sehr präsent.“

Vergangene Saison hatte Oberhöller bereits die meiste Zeit mit der ersten Mannschaft trainiert, was ihm den Einstieg erleichterte. „Das Tempo im Herreneishockey ist aber ein großer Sprung im Vergleich zur DNL. Von den Preplayoffs zu den Playoffs steigert sich das dann nochmal, das ist echt heftig. Auch körperlich ist das ein anderes Kaliber. Im ersten Spiel gegen Tilburg haben sie uns echt überrannt und jeden Hit zu Ende gefahren. Etwas derartiges hatte ich vorher noch nie erlebt.“, erzählt der Offensivverteidiger, der selbst rund 90 Kilo Kampfgewicht auf die Waage bringt.

Viel abschauen kann sich Jakob Oberhöller immer vor allem von Klemen Pretnar und Florian Krumpe: „Der Krumpe zeigt mir oft neue Sachen, die ich ausprobieren kann, aber auch Manuel Edfelder und die ganzen erfahrenen Jungs bringen einem wirklich eine ganze Menge bei. Während seiner Verletzung hat mich Klemen immer von der Bank aus super unterstützt und mir viel Selbstvertrauen gegeben. Seine Tipps haben mir echt viel geholfen. Er ist ein super Typ.“ Verbessern möchte er sich vor allem schlittschuhläuferisch und technisch. Seine Stärken sieht er im Schuss und seinem Positionsspiel. Nach überstandener Schulterverletzung, die er sich Ende letzter Saison zugezogen hatte, ist Oberhöller voll im Mannschaftstraining angekommen.

Am 15. August war offizieller Trainingsbeginn bei den Löwen. Als Ziel für das Team hat er ganz klar die direkte Playoff-Qualifikation vor Augen. Für ihn selbst soll es irgendwann ins deutsche Oberhaus, die DEL, gehen. Bei welchem Verein ist ihm nicht so wichtig, aber schaffen kann er es. Davon ist er überzeugt.

Welche Badeseen Jakob Oberhöller im Tölzer Land am liebsten mag, Erfahrungen vom World Juniors Cup und was er von der Zusammenstellung des Kaders hält, erfahrt ihr im kompletten Gespräch heute ab 12 Uhr bei „Schwarz & Gelb – Der offizielle Podcast der Tölzer Löwen“ – bei Spotify und Apple Podcasts.