Mit 12:3 (3:2, 7:0, 2:1) gewannen die Roten Teufel aus Bad Nauheim am Freitagabend vor 1446 Zuschauern das zweite Testspiel gegen die Tölzer Löwen. Nach einem soliden ersten Drittel war es der zweite Abschnitt, den die Hessen nutzen, um die Machtverhältnisse im nebligen Colonel-Knight-Stadion gerade zu rücken.
Die Tölzer Löwen, ohne Justi Späth und Zac Herrmann (jeweils Oberkörperverletzung), begannen mutig, mussten jedoch schon früh das erste Gegentor durch Marius Erk verdauen (1.). Es folgte eine Phase ohne viele Torchancen. Ein Powerplay der Gastgeber brachte dann den zweiten Torerfolg für die Bad Nauheimer per Tip-In in Person von Jordan Hickmott (15.). Vor dem ersten eigenen Treffer mussten die Löwen noch den dritten Gegentreffer durch Fabian Herrmann hinnehmen (17.), ehe sie selbst durch Oliver Noack den Anschluss behalten konnten (18.). Die Scheibe hatte vorher Marc Schmidpeter einem unaufmerksamen Teufel abgeluchst. Mit etwas Glück schaffte Steven Deeg noch vor der Pause den direkten 2:3 Anschlusstreffer, nachdem von Bad Nauheims Abwehr der Puck nicht aus dem Slot geklärt werden konnte. Der Deutsch-Kanadier versenkte den Nachschuss an Max Meier vorbei ins ECN-Tor (19.).

Im zweiten Drittel verloren die Löwen nach einem recht ausgeglichenen Beginn den Faden und kassierten zunächst durch Patrick Seifert den vierten Gegentreffer (24.). Dann folgte eine Tiefschlafphase der Löwen, in der sie innerhalb von zehn Minuten sechs Gegentreffer kassierten. Daniel Weiß mit einer starken Einzelaktion(30.), Kevin Orendorz (31.), wieder Daniel Weiß (32.), Marc El-Sayed (37.) und Markus Lillich (38.) erhöhten der Reihe nach auf 9:2. Enrico Salvarani räumte nach diesem Gegentreffer seinen Posten und Joshua Baron nahm seinen Platz ein. Auch dem Youngster gelang es nicht, die abgezockten Angriffe der Nauheimer zu verhindern. Kurz nach dem Wechsel stellte Daniel Weiß, dem damit ein lupenreiner Hattrick gelang, bei einem Konter mit Tim Coffmann den 10:2 Pausenstand her (39.).
Im letzten Abschnitt hatten sich die Löwen wieder einigermaßen gefangen und zeigten phasenweise wieder ansehnliches Eishockey. Bei Vier gegen Vier verlor die Tölzer Abwehr jedoch Julian Lautenschlager aus den Augen, der den Buam in der Rückwärtsbewegung entwischte (45.). Marc Schmidpeter gelang kurz danach mit einem Gewaltschuss ins lange Eck im Powerplay noch der erste Treffer im Tölzer Dress (46.), bevor Markus Lillich mit seinem zweiten Treffer des Abends das Dutzend für die Gastgeber vollmachen konnte (58.).
Für die Buam heißt es abhaken und den Blick wieder nach vorne zu richten. Die nächsten Wochen stehen die letzten Testspiele gegen Gegner auf Augenhöhe an. Zunächst am 10.09. auswärts in Füssen, am 16.09. dann zum Rückspiel mit anschließender Saisoneröffnung in der Hacker-Pschorr Arena.