„Ich kann mich an kein Spiel mit drei Gegentoren in eigener Überzahl erinnern“, sagte Löwen-Trainer Axel Kammerer nach der Auftaktpartie in die neue Oberliga-Saison am Freitagabend gegen die Selber Wölfe. Mit 2:4 (0:2, 1:1, 1:1) mussten sich die „Buam“ vor 1324 Zuschauern geschlagen geben.
Gut starteten die Tölzer angefeuert von ihren Fans in die Begegnung. In den ersten zehn Minuten waren sie das bessere Team. „Wir haben überragend gespielt und hatten extrem viele Chancen“, sagte Kammerer. Johannes Sedlmayr kam frei vor das Selber Tor, scheiterte aber an Marko Suvelo. Auch Tom Kimmel und Lubos Velebny probierten es aus verschiedenen Positionen. Stets war der Wölfe-Schlussmann aber auf dem Posten.
In nur 45 Sekunden wurde das Spiel dann auf den Kopf gestellt: In Löwen-Überzahl war Lubos Velebny im eigenen Drittel an der Scheibe – die er plötzlich verlor und den Gegnern freie Fahrt auf Markus Janka gewährte. Achim Moosberger machte das 0:1 (11.). Ganz freiwillig hatte Veleby den Puck nicht liegen gelassen, er hatte zuvor einen Stock ins Gesicht bekommen – ungesehen und daher ungeahndet vom Unparteiischen. „Drei Schiedsrichter sehen einen klaren Stockschlag nicht“, kritisierte Kammerer hinterher. „Sonst wären wir in doppelter Überzahl gewesen.“ Es folgte Sekunden später das 0:2 ebenfalls noch in Unterzahl. „Da waren wir konfus. Wir haben die Kontrolle verloren und sind hektisch geworden“, so der Trainer.
Die Löwen schafften es nicht mehr, den Rückstand aufzuholen. Zwar kamen sie zweimal heran. Tom Kimmel (29.) und Lubos Velebny (44.) erzielten jeweils die Anschlusstreffer zum 1:2 und 2:3. Aber auch eine 5:3-Überzahl in der Schlussphase konnten die Tölzer nicht nutzen.
Alles in allem zog Kammerer ein positives Fazit aus dem Spiel gegen eine starke Selber Mannschaft. „Wir werden viel daraus lernen“, sagte er. Sein Gegenüber Cory Holden war angetan von dem hohen Niveau der Partie. „Es war intensiv, mit viel Körper. Ein gutes Oberliga-Spiel.“
Tölzer Löwen – Selber Wölfe 2:4 (0:2, 1:1, 1:1)
Tore:
0:1 (10:37) Moosberger (Heilman 4-5)
0:2 (11:22) Neumann (Mudryk 4-5)
1:2 (28:33) Kimmel
1:3 (33:44) Geisberger (Mudryk, Gare 5-4)
2:3 (53:52) Velebny (Kathan 5-3)
2:4 (59:17) Piwowarczyk (ENG, 3-5)
Strafen:
Tölz 22 – Selb 22
Zuschauer:
1324