Mit Bestürzung und Fassungslosigkeit wurde die Nachricht vom Tode Toni Krinners aufgenommen – beim EC Bad Tölz, dem Heimatclub des ehemaligen Nationalspielers, bei den Ravensburger Towerstars, bei denen der Tölzer bis zuletzt als Trainer unter Vertrag war – und in der gesamten deutschen Eishockeyszene. Toni Krinner starb am Donnerstag in einer Klinik. Er wurde nur 49 Jahre alt. Die Tölzer Löwen werden am Sonntag beim letzten Meisterrunden-Heimspiel gegen den EC Peiting mit Trauerflor spielen, vor Spielbeginn ist eine Schweigeminute geplant.
Nachdem er beim EC Bad Tölz alle Nachwuchsmannschaften durchlaufen hatte, spielte Toni Krinner (Foto: Olli Rabuser) schon mit 17 Jahren für Tölz in der 2. Bundesliga. Nach zwei Spielzeiten verließ der Stürmer den Isarwinkel – es war der Start in eine Karriere, die ihn bis in die Nationalmannschaft führte. Als er im Jahr 2000 seine Spielerkarriere beendete, notierten die Chronisten mehr als 800 Pflichtspiele für 12 verschiedene Clubs, mehr als 150 Einsätze in der Deutschen Eishockey-Liga und annähernd 400 Tore. Mit Axel Kammerer etwa spielte er eine Saison bei den Berliner Preußen und nach beider Rückkehr noch einmal für den EC Bad Tölz. Nachdem beide anschließend die Trainerlaufbahn einschlugen, gab’s unzählige weitere Begegnungen. Entsprechend hart traf Kammerer die Todesnachricht: „Das ist wirklich eine Tragödie“, sagt Axel Kammerer, „so ein kraftstrotzender Mensch, den die Krankheit wirklich aus dem Leben gerissen hat. Und dabei hatte ich gedacht, er sei auf dem Wege der Besserung.“
Auffallend an Toni Krinners Trainerkarriere: Sie ist lückenlos. In der Branche hatten sich die Qualitäten des Tölzers rasch herumgesprochen. „Er war ein sehr akribischer Arbeiter, ein Eishockey-Tüftler“, urteilt ein langjähriger Beobachter, „und er hat die Mannschaften, die er trainierte, besser gemacht.“ Vor zwei Jahren, als er die schlimme Diagnose erhielt, gab Toni Krinner sein Engagement beim EV Landshut auf, um sich mit aller Kraft dem Kampf gegen die Krankheit zu widmen. Bald zeigte sich, dass er ohne Eishockey nicht sein konnte. Er unterschrieb bei den Ravensburger Towerstars. „Eishockey war halt sein Leben“, sagt einer seiner Freunde. Am Donnerstag ist dieses Leben zu Ende gegangen. Tröstlich: Nachdem sich abzeichnete, dass Toni Krinner den Kampf gegen die Krankheit verlieren würde, konnten sich alle Angehörigen von ihm verabschieden.
