Im Umfeld der Tölzer Löwen wird derzeit über unsere neue Philosophie diskutiert, Nachwuchsspieler ausschließlich mit Zwei-Jahres-Verträgen für die Erste Mannschaft auszustatten. Die Entscheidung ist einvernehmlich im Vorstand gefallen und hat Vorteile für beide Seiten.
Der Spieler erhält die vertragliche Sicherheit bei einem fairen Gehalt und kann sich voll und ganz auf den Sport selbst konzentrieren. Der Verein nimmt dafür in Kauf, dass ihm Nachwuchs-Nationalspieler wegen Länderspielen teilweise mehrere Wochen nicht zur Verfügung stehen. Der Spieler erhält jede Menge Eiszeit, die er mit seinen 18 Jahren vermutlich bei keinem DEL- oder DEL2-Verein bekommen würde. Dadurch gewinnt er Selbstvertrauen und kann sich weiterentwickeln. Die Ausbildung der Nachwuchstalente hört also nicht mit der DNL-Mannschaft auf, sondern wird in der Ersten fortgesetzt. Nach Ende der Vertragslaufzeit ist der Spieler 20 Jahre alt und hat die besten Voraussetzungen, um sich höherklassig zu orientieren. Sollte aber bereits während der Vertragslaufzeit ein höherklassiger Club beim Spieler anklopfen, würde sich der Verein nicht in den Weg stellen. Vielmehr müsste man dann einen für alle Seiten akzeptablen Kompromiss aushandeln.
Was hat der ECT von der Regelung? Der Verein erhält ein kleines bisschen was dafür zurück, dass er viel Geld in eine qualitativ hochwertige Ausbildung der Spieler steckt. Wir können unserem Publikum talentierte Eigengewächse zwei Jahre lang präsentieren – das gibt uns Planungssicherheit. Nur so können wir überhaupt einen ausgeglichenen Etat aufstellen.
Wir als Vorstand haben die Verantwortung für den Gesamtverein, das gesamte Konstrukt Eisclub Bad Tölz. Dabei darf es nicht nur um die Interessen des Spielers gehen. Es hat sich über die Jahre gezeigt, dass die wertvollsten Spieler für uns diejenigen sind, mit denen wir längerfristig zusammenarbeiten: Leute wie Christoph Fischhaber, Franz Mangold, Christian Kolacny, Florian Strobl und Dominik Walleitner.
Wenn sich die Trennung eines Spielers vom ECT abzeichnet, macht es keinen Sinn, diesen bei den Löwen einzusetzen. Sonst würden wir den Platz im Team einem Spieler verwehren, der länger bei uns bleiben möchte.
Der Vorstand