
Im Vorbericht zum Saisonstart greifen Autoren gerne auf die Zeitspanne zurück, die zwischen dem letzten Punktspiel der Vorsaison und dem ersten Spieltag der neuen Saison liegen. Im Normalfall ein recht belangloser Fakt, in diesem Sommer aber durchaus von Bedeutung: 243 ist die magische Zahl. 243 Tage ohne Punktspieleishockey in der DEL2, 243 Tage geprägt von einer Pandemie, die auch den ersten Spieltag nicht kalt lässt. Alle Spiele müssen ohne Zuschauer stattfinden – doch wenigstens finden sie statt. Das Auftaktprogramm hat es für die Tölzer Löwen auch direkt in sich. Ravensburg, Heilbronn und Bietigheim können getrost alle in die Top6 der Liga prognostiziert werden. Die Ravensburg Towerstars, Gegner am heutigen Freitagabend, zählen nicht nur für Löwencoach Kevin Gaudet zu den Meisterschaftsanwärtern.
Die Oberschwaben haben die Meistermannschaft von 2019 mehr oder weniger wieder vollständig zusammen. An der Bande steht der zweimalige DEL- und DEL2-Champion Rich Chernomaz. Auf den Kontingentpositionen kamen drei Meisterstürmer zurück: Mathieu Pompei und Robbie Czarnik wurden nach einem kurzen Zwischenstopp in Landshut zurückgeholt. Auch Olivier Hinse gehört nun wieder dem Towerstars-Kader an. Mit Goalie Jonas Langmann wurde ein ganzes Meister-Quartett verpflichtet. Langmann aber verletzte sicher in der Vorbereitung schwer. Für ihn steht mit Niklas Treutle, der zum erweiterten Kreis der Nationalmannschaft steht, aber hochklassiger Ersatz zumindest für die Novemberspiele bereit. Mit Tim Bender verleiht eine weitere Leihgabe aus Nürnberg defensive Stabilität. Insgesamt strotzt der Ravensburger Kader von Qualität. “Es ist ein harter Gegner”, sagt auch Löwencoach Kevin Gaudet. Ausfallen wird neben Jonas Langmann aber auch Robin Just, der zweitbeste Scorer der Vorsaison.
Die Löwen haben am Dienstag nochmal Unterstützung im Kader bekommen. Andrej Bíreš kommt ebenfalls aus Nürnberg für die Novemberspiele nach Bad Tölz. Der Neuzugang machte im Training bereits einen fitten Eindruck und wird in der Paradereihe spielen. Diesen Platz sollte eigentlich Reid Gardiner einnehmen, der Neuzugang verletzte sich aber im vorletzten Testspiel und fällt einige Wochen aus. Alle anderen Löwen sind einsatzbereit.
Die beste Möglichkeit das Spiel außerhalb des Stadions zu verfolgen bietet sich über den DEL2-Livestream-Partner SpradeTV. Um die Qualität der Übertragung zu verbessern, wurde gestern auf der Ostseite des Stadions das Fangnetz entfernt. Außerdem wird es mit Thomas Merl den ersten Cable Guy der DEL2-Geschichte geben. Am Mikrofon steht mit Klaus Kathan eine Tölzer Vereinslegende parat, um die Partie zu kommentieren.