Tyler Gron kam gemeinsam mit Florian Kraus aus Kassel zu den Tölzer Löwen. Vor dem Dienstagsspiel gegen Bietigheim stand der Torjäger zum Interview bereit – und stellte sich auch den unangenehmen Fragen:
Löwen: Willkommen in Bad Tölz, Tyler!
Gron: “Dankeschön!” (Auf Deutsch)
Du bist seit etwa eineinhalb Wochen hier, wie gefällt dir die Stadt?
“Es ist eine wunderschöne Stadt. Seit ich nach Bad Tölz gekommen bin, hat es entweder geschneit oder es war sonnig. Das stört mich nicht, es war sehr gut bisher. Dadurch, dass ich aus Kanada komme, bin ich den Schnee gewöhnt. Es ist definitiv ein sehr schöner Teil Deutschlands. Ich freue mich darauf, mehr Zeit hier zu verbringen und mehr davon zu sehen.”
Haben deine Teamkollegen dich auch gut aufgenommen?
“Natürlich. Die Jungs hier sind toll. Jeder war sehr nett, sie haben mir geholfen mich auf und neben dem Eis einzuleben. Als Eishockeyspieler wechselt man oft das Team, lernt viele neue Gesichter kennen. Hier war jeder großartig.”
Wie ist dein erster Eindruck von Coach Scott Beattie?
“Beattie ist ein sehr guter Typ. Wir haben viele gemeinsame Bekannte, sind sogar zur selben Universität in Northern Michigan gegangen. Das ist recht lustig. Scott ist ein guter Typ, ein guter Coach für mich. Ich habe das Gefühl, er kann mir helfen, das Beste aus mir herauszuholen. Das ist alles, was ich als Spieler verlangen kann. Ich denke, er hat dem Team sehr geholfen. Die Jungs haben gut auf den Trainerwechsel reagiert. Ich denke, es hat einen neuen Impuls gegeben. Jeder freut sich darauf, sich weiter vorwärts zu bewegen.”
In den ersten beiden Spielen hast du nicht getroffen. In Kaufbeuren steuertest du dann einen Assist und das spielentscheidende Tor bei. War da auch etwas Erleichterung nach dem Spiel zu spüren?
“Absolut. Gegen Heilbronn hat mir Johannes Sedlmayr ein halbleeres Tor aufgelegt und ich habe es nicht getroffen. Das hat mich nachts wach gehalten. Wenn es nach mir gehen würde, würde ich gerne in jedem Spiel treffen, aber so funktioniert Eishockey nunmal nicht. Es fühlt sich definitiv gut an, mein erstes Tor erzielt zu haben. Ich denke, das Toreschießen kann ich im Team einbringen, so kann ich ihnen helfen. Das ist meine Arbeit – wenn ich score, mache ich meinen Job.”
Verlässt du das Eis nur glücklich, wenn du getroffen hast?
“Nein, nein (lacht). Natürlich nicht. Das erste Spiel gegen Heilbronn haben wir 2:1 gewonnen und ich hätte nicht glücklicher sein können. Das ist das Letzte, worüber ich nachdenken würde. Das Wichtigste ist zu gewinnen. Aktuell brauchen wir jeden Punkt, wir kämpfen immer noch um den zehnten Platz. Die Tür ist noch nicht zu, wir werden dafür kämpfen.”
Es gab nach deinem Abgang aus Kassel einige unschöne Gerüchte über deine Persönlichkeit. Möchtest du dazu etwas sagen?
“Ich habe die Zeit in Kassel sehr genossen. Ich denke, dass die Huskies-Fans eine sehr stolze und leidenschaftliche Gruppe sind, die Erfolg verlangen. Wie in jeder großen Hockey-Stadt, sind sie froh wenn die Dinge gut laufen und verlangen Veränderungen, wenn dem nicht so ist. Die Entscheidung ist gefallen, dass ich diese Veränderung sein soll und dass das Team ohne mich stärker sein würde.
Auch wenn das entmutigend ist, habe ich festgestellt, dass einige Personen sich zu Schlussfolgerungen über meinen Charakter hinreißen haben lassen. Dadurch, dass ich den goldenen Helm getragen habe, denke ich, dass viele Fans nicht verstanden haben warum ich freigestellt wurde. Sie haben angenommen, dass mein Verhalten neben dem Eis der Grund gewesen sein muss. Das ist nicht der Fall. Die Entscheidung fiel strikt aufgrund meiner Fähigkeiten auf dem Eis, da der Club dachte, dass ich nicht mehr in das Gerüst oder die neue Richtung des Teams passe.
Ich habe nichts Negatives über die Kassel Huskies zu sagen. Ich hatte und habe enge Verbindungen zu vielen meiner Mitspieler und habe Freundschaften geknüpft, die ich mein Leben lang halten werde. Ich denke die Entscheidung nach Bad Tölz zu kommen, war die Beste für mich und eine großartige Möglichkeit meine Leidenschaft am Eishockey neu zu entdecken.”
Was hast du für Hobbys neben dem Eis?
“Ich bin ein ziemlich entspannter Typ. Mir gefällt es viel nichts zu tun (lacht). Meine Familie hat eine Hütte in Alberta (Kanada), dort verbringe ich viel Zeit. Draußen sitzen oder mit dem Boot rausfahren. Ich mag es einfach im warmen Wetter zu entspannen.”
Angelst du?
“Ja, ich angle hin und wieder. Aber ich bin kein Sport-Fischer. Ich weiß nicht genau was ich mache. Ich schmeiße einfach den Haken ins Wasser und hoffe, einen Biss abzubekommen.”
Deine Chance, ein paar Worte an die Löwenfans zu richten:
“Dankeschön. Danke, dass ihr mir eine Chance gegeben habt. Ich hoffe, ein Teil eines siegreichen Teams zu sein und freue mich auf das Spiel. Ich hoffe, dass ich etwas beisteuern kann, um die Zeit als Löwenfan angenehmer und besser zu machen.”