
Verliert ein Team freitags zuhause und muss zwei Tage später gegen den selben Gegner auswärts ran, stehen die Vorzeichen vor dem Spiel eher schlecht. Doch die Tölzer Löwen zeigten im Sonntagsspiel gegen den ESV Kaufbeuren eine klare Verbesserung. Spielerisch, kämpferisch und auch ergebnistechnisch: Erst in der Verlängerung mussten sich die Buam geschlagen geben.
Aus Löwensicht war sicherlich nichts Gutes zu erhoffen, als der ESV Kaufbeuren nach 48 Sekunden mit ihrem ersten schnellen Gegenzug in Führung gingen. Es war eine kalte Dusche für die Löwen und den chancenlosen Silo Martinovic im Tor. Eine Erfrischung, die allerdings als motivierendes Element wahrgenommen wurde. Denn nur zwei Minuten später schob Tyler McNeely nach schönem Zuspiel Stefan Reiters zum Ausgleich ein. “Ich war sehr glücklich mit unserem Kampfgeist”, stellte Kevin Gaudet klar. Im ersten Abschnitt waren die Löwen das bessere Team und gingen in Minute zwölf durch Luca Tosto auch in Führung. Bereits der dritte Treffer der Vorbereitung für den jungen Tölzer.
Die Isarwinkler behielten über weite Strecken des Spiels die Kontrolle. Kaufbeuren war meist nur über Konter-Angriffe gefährlich. Bis zu seiner Auswechslung zur Hälfte des Spiels hielt Silo Martinovic aber stark. Das ermöglichte seinen Vordermännern etwas mehr Mut nach vorne zu zeigen: In eigener Unterzahl startet Andreas Schwarz nach vorne durch. Nach schönem Chip-Pass von Lubor Dibelka erhöhte der Verteidiger auf 3:1. In Minute 30 tauschten die Löwen auf der Goalie-Position durch. ESVK-Stammgoalie Stefan Vajs verharrte hingegen das komplette Spiel auf seiner Torlinie. Etwas unglücklich fiel der erneute Anschlusstreffer Kaufbeurens. Jere Laaksonen fälschte einen harmlosen Blueliner wenige Zentimeter vor Mechel zum 2:3 ab.
Doch das Löwen-Offensivspiel funkte am Sonntagabend. Der starke Lubor Dibelka traf 45 Sekunden nach Wiederbeginn zur neuerlichen Zwei-Tore-Führung. “Dann ist es natürlich nicht gut zu verlieren. Aber am Ende des Tages ist es ein Vorbereitungsspiel. Es ist gut, dass diese Fehler jetzt passieren und nicht in der regulären Saison. Besser, als aus den Fehlern, die wir am Ende gemacht haben, kannst du gar nicht lernen”, so Gaudet nach dem Spiel. Die Löwen traten in den letzten Minuten nach den Ausfällen von Johannes Sedlmayr (Puck ins Gesicht) und Manuel Edfelder (Blessur) nur mit drei Sturmreihen und vier Verteidigern an. Eine Ausrede sei das aber nicht, wie Gaudet klarstellt: “Es ist natürlich aktuell etwas Verletzungspech. Aber ich würde es nicht darauf schieben, es sind heute mehr unsere eigenen Fehler gewesen”. So kam Kaufbeuren in den letzten zehn Minuten noch zum Ausgleich. Leon Kittel und Joseph Lewis trafen jeweils von der blauen Linie. Das Tor zum 4:4 fiel dabei gerade einmal 66 Sekunden vor dem Ende der 60 Minuten. So einigten sich Coaches und Schiedsrichter auf eine Verlängerung vor über 1900 Zuschauern. Tobias Wörle entschied in der Overtime die Partie nach nicht einmal einer Minute.
Trotz der Niederlage war das Sonntagsspiel fraglos ein weiterer Schritt nach vorne. Das stellte auch Coach Gaudet fest: “Wir haben gegen eine Top-Mannschaft gespielt, in beiden Spielen gekämpft. Die Fehlerquote müssen wir verbessern, aber insgesamt ist das ein guter Weg.”