Schon vor dem Spiel merkte man den Gastgebern aus Kaufbeuren die Wichtigkeit des Spiels an. Es war das letzte Spiel im alten Stadion am Berliner Platz. Am Ende gewannen die Gastgeber auch mit 5:3 (1:0, 0:2, 4:1), doch die Tölzer konnten lange Paroli bieten.
Im Auftaktdrittel hatten zunächst die Gastgeber die besseren Chancen. Einige Male hielt Löwen-Torhüter Michael Boehm stark gegen die hochmotivierten Kaufbeuerer Spieler. Die wohl beste Chance der ersten zwanzig Minuten ging aber an die Löwen: Erst scheiterte Klaus Kathan mit der Rückhand an Stefan Vajs, dann schoß Florian Strobl im Nachschuss um Haaresbreite am Kasten vorbei – Vajs war bereits geschlagen. Gerade in der zweiten Hälfte des ersten Drittels wurde das Spiel durch viele Strafzeiten bestimmt: Das Team, das in Überzahl agieren durfte, hatte die besseren Chancen. Doch es dauerte bis in die 20.Spielminute, als Florin Ketterer eine doppelte Überzahl zur Führung für die Gastgeber nutzte. Sein platzierter Schlagschuss knallte vom Innenpfosten ins Tor.
Der Mittelabschnitt begann mit einer Kuriosität: Eine Scheibe neben der Tölzer Spielerbank war gebrochen. Es schien, als wollte das Stadion am Berliner Platz nochmal eine letzte, ganz besondere Geschichte schreiben. Nach dieser Unterbrechung kamen die Gastgeber zunächst auch besser wieder ins Spiel, doch der erst Treffer im zweiten Abschnitt gelang den Löwen. Wunderbar von Michael Grabmaiers Rückhand bedient schloss Marcel Rodman zum Ausgleich ab. Das Spiel wurde zu diesem Zeitpunkt härter. Es flogen sogar einige Fäuste, unter anderem eine in das Gesicht von Constantin Ontl. Die Löwen ließen sich nicht beirren und nutzten das fällige Powerplay ihrerseits zur Führung. Nach einer schönen Kombination stand Johannes Sedlmayr am langen Pfosten frei und versenkte die Scheibe zum 2:1 aus Löwensicht.
Im Schlussabschnitt mussten die 1866 Zuschauer lange auf Großchancen warten. Erst in der sechsten Minute des letzten Drittels versenkte Max Schmidle die Scheibe zum Ausgleich. Dann übernahmen die Gastgeber aber das Kommando. Kurze Zeit später die nächste Riesenmöglichkeit für den ESVK. Michael Boehm vereitelte zuerst noch spektakulär gegen Billich, doch nur kurze Zeit später war der junge Schlussmann gegen die Kaufbeuer #40 machtlos. Dem Tor war eine traumhafte Kombination im Powerplay vorausgegangen. Das Spiel war gedreht und die „Buron Jokers“ machten gnadenlos weiter. Charlie Sarault schob zum 4:2 ein und das Spiel schien acht Minuten vor dem Ende entschieden. Auch Christoph Kiefersauer durfte nochmals einschieben: Das 5:2. Zwar traf Julian Kornelli vier Minuten vor Ende noch zum 3:5, doch das sollte am Spielausgang nichts mehr ändern. Der ESVK ließ sich die Partystimmung nicht verderben, aber auch die Löwen mussten nicht unzufrieden mit ihrer Leistung sein.
Weiter geht´s für die Tölzer Löwen am Sonntag. Ab 19:00 Uhr kommt es in Bad Tölz zum Rückspiel der beiden Teams: Hochklassiges Eishockey ist damit wieder garantiert.
(Foto: Lahr-Fotografie)