Die Special-Teams entscheiden die engen Spiele. Diese Eishockey-Weisheit bewahrheitete sich am Sonntagabend in der Eissporthalle Kassel erneut. Bis zur 46.Minute waren die Tölzer Löwen ergebnistechnisch auf Augenhöhe mit Kassel, dann entschied David Kuchejda die Partie in Überzahl. Am Ende gewinnen die Huskies mit 2:1 (1:0, 0:1, 1:0).
Schon vor dem Spiel ereignete sich eine kuriose Szene: Die Eismaschine war defekt und die Aufbereitung musste lange warten, so dass das Spiel erst mit einer halben Stunde Verspätung beginnen konnte. Die favorisierten Gastgeber übernahmen über weite Strecken die Puckkontrolle, taten sich aber schwer gegen unangenehme Tölzer, die defensiv gut organisiert waren. Immer wieder störten sie den Gegner schon im gegnerischen Drittel. Genau so kamen auch die beiden größten Löwenchancen des Auftaktdrittels zustande: Nach guten Forechecks hatten Julian Kornelli und etwas später Philipp Schlager nur noch Huskies-Keeper Mirko Pantkowski vor sich. Kornelli schoss vorbei, Schlager traf nur den Kassler Torwart. Auf der anderen Seite nutzte Toni Ritter schon nach vier Minuten die erste gute Chance der Huskies per Nachschuss.
Die Löwen machten im zweiten Drittel ähnlich stark weiter. Zu diesem Zeitpunkt der Partie hatten sie die volle Spielkontrolle und waren die bessere Mannschaft auf dem Eis. Philipp Schlager traf den Außenpfosten, Michael Grabmaier und Michael Endraß scheiterten jeweils an Pantkowski. Erst nach 35 Minuten erstmals ein erfolgreicher Abschluss der Löwen. Routinier Klaus Kathan traf, schön von Johannes Sedlmayr in Szene gesetzt, über die Schulter des Huskie-Goalies zum hochverdienten Ausgleich.
“Im Allgemeinen bin ich mit der Leistung, und vor allem dem Einsatz, meiner Mannschaft sehr zufrieden. Es ist schade, dass wir nach so einem Spiel mit null Punkten nach Hause fahren müssen. Ich denke wir hätten heute aufgrund des Einsatzes etwas mehr verdient. Kassel war etwas cleverer und hat es verstanden ihr Überzahl zu nutzen”, so Rick Boehm.
Die Huskies, die im ganzen Spiel nur zwei Überzahlsituationen bekamen, nutzten ihr Powerplay gnadenlos. Aziz Ehliz wanderte auf die Bank und David Kuchejda traf zum 2:1 für Kassel. Die Löwen in dieser Situation einmal unaufmerksam – direkt ausgenutzt von den Hessen. In der Folge rannten die Buam an. Angriffswelle, an Angriffwelle rollte auf Mirko Pantkowski zu, doch nun waren es die Huskies, die stark verteidigten. “Tölz lebt vom Herz und Kampfgeist der Mannschaft, das haben sie heute bewiesen. Die Special-Teams waren sehr wichtig heute. Wir haben kein Tor in Unterzahl kassiert, das war enorm wichtig und sehr gut gemacht von den Jungs”, so Kassels Coach Rico Rossi. Drei Überzahl-Situationen bekamen die Tölzer Löwen in den letzten elf Minuten der Partie. Doch auch André Lakos scheiterte freistehend vor dem Tor und damit blieb es beim 2:1-Heimsieg für Kassel.
Die Löwen können sich für ihre ansprechende Leistung also nicht belohnen und müssen ohne Punkte nach Hause fahren. Das passende Schlusswort gab´s von Rico Rossi: “Letztendlich ist es egal, ob es schön war, oder nicht: Drei Punkte sind drei Punkte.”
Um Zähler geht es auch am kommenden Freitag wieder. Dann sind die Löwen zu Gast beim ESV Kaufbeuren. Zwei Tage später kommt der SC Riessersee in die weeArena.