Sehr groß war die Resonanz auf die Einladung zur exklusiven Stadion-Führung. Gut 70 Sponsoren, Dauerkarten-Inhaber und ehemalige Spieler waren gekommen und staunten nicht schlecht über die Einblicke, die sie in die Hacker-Pschorr Arena und den Eishockeysport erhielten. „Wir sind stolz auf dieses Stadion“, sagte Peter Kathan sen. zu Beginn. Der ehemalige Damen-Nationaltrainer hatte die exklusive Tour organisiert. „Es ist eines der schönsten in Deutschland.“
Hans Glasl, technischer Leiter der Stadtwerke, lobte die ehrenamtlichen Helfer des Vereins: „Die sind das ganze Jahr dran.“ Im Anschluss verriet er interessante Details: So kostet das Stadion die Stadt Bad Tölz jährlich 800 000 bis eine Million Euro. Gerade im Sommer wird natürlich viel Energie verbraucht, die aber großteils vom eigenen Blockheizkraftwerk kommt. Pro Jahr werden im Stadion über sechs Millionen Liter Wasser benötigt. Die neue Eismaschine kostete knapp 150 000 Euro und wird von 40 Batterien betrieben. Diese müssen alle zwei Tage aufgeladen werden. Am Wochenende, wenn alle 45 Minuten Eis gemacht werden muss, wird daher eine zweite Eismaschine benötigt.
Von der Trainingskabine ging es durch den Durchgang in die Haupthalle und in die Kabinen. Die Spieler aller Mannschaften können ihre Ausrüstung das ganze Jahr im Stadion lagern. In der Kabine der Tölzer Löwen wartete Trainer Axel Kammerer zusammen mit Christian Kolacny, Klaus Kathan und Markus Janka sowie Gast Leo Pföderl auf die Teilnehmer. Kammerer gab einen kurzen Überblick über die Saison-Vorbereitung. „Das ist für mich die wichtigste Phase. Denn Kondition ist am leichtesten zu trainieren – dafür brauchst Du nur Fleiß.“ Die Möglichkeiten, die die Hacker-Pschorr Arena bietet, seien „grandios“. Nach einem kurzen Blick in den Kraftraum ging’s durch die „Katakomben“ weiter bis auf die Eisfläche – nur, dass momentan noch kein Eis gemacht wird. Die Teilnehmer waren angetan von der ungewohnten Perspektive.
Nach einem Abstecher in den „Maschinenraum“ ging es ins VIP-Stüberl. Dort warteten bei Freibier und einer Brotzeit Leo Pföderl, Konrad Abeltshauser, Korbinian Holzer und Hans Zach. Pföderl erzählte, dass er in der vergangenen Saison einen Schritt in die richtige Richtung gemacht habe, aber noch konstanter werden wolle. Auf die Frage von Moderator Hans Staar hin, warum er im Endeffekt nicht mit zur WM gefahre sei, sagte er grinsend: „Ich weiß nicht. Eigentlich bin ich ein Turnierstürmer, aber das hat der Trainer wohl vorher nicht gewusst.“
Konrad Abeltshauser gestand, dass er trotz seiner Statur kein großer Fan von handgreiflichen Auseinandersetzungen auf dem Eis sei. Auf die Frage, ob sich überhaupt ein Gegner traue, ihn anzugreifen, antwortete er: „Wenn er mich kennt, dann schon. Wenn nicht, langt’s manchmal schon, wenn ich böse schau.“
Sehr launig waren auch die Erzählungen von Korbinian Holzer zu seinem plötzlichen Transfer während der vergangenen Saison von Toronto nach Anaheim. „Das war für mich auch überraschend, ich habe nicht damit gerechnet.“ Als der Fernsehsender TSN bei ihm anrief, um ihn zu seinem Wechsel zu befragen, wusste er noch nicht, zu welchem Verein es geht. Als er erfuhr, dass es nach Kalifornien geht, war seine erste Reaktion: „Wenigstens gibt’s dort schönes Wetter.“
Generell sagte er, sei Eishockey in Nordamerika ein knallhartes Geschäft. Man müsse sich anpassen. „Es kann gut sein, dass man am Morgen noch mit einem Spieler trainiert und am Abend gegeneinander spielt.“
Auch „Alpenvulkan“ Hans Zach plauderte aus dem Nähkästchen. Wenn er in seiner Trainerlaufbahn mit Fan-Vertretern zusammengesessen sei, habe er stets gesagt: „Ich will nicht, dass ihr bei Spielen singt: ,Wir wollen Euch kämpfen sehen’. Weil wenn einer nicht kämpft, spielt er bei mir nicht.“